Film noir
Vor Jahren bereits hatte ich eine geniale Schwarz-Weiß-Serie eines großen, osteuropäischen Fotografen gesehen: eine Fotostrecke mit einem weiblichen Model, komplett in Schwarz-Weiß, teilweise Teilakt, in einem alten Auto, mit sehr vielen Tiefen und Lichtern aber wenig dazwischen und konstrastreich fotografiert. Die damalige Fotoserie drehte sich um Schmuck und wurde aufwendig inszeniert. Seitdem trug ich mich mit diesem Gedanken schwanger, letztes Jahr hatte ich fast alles zusammen, doch aufgrund unglücklicher Umstände scheiterte es im letzten Moment mit dem geplanten Model.
Jetzt, nach einem Jahr habe ich es endlich geschafft, die Serie zu fotografieren. Das Model steht etwas stärker im Mittelpunkt, Schmuck haben wir trotzdem einigen verwendet, Teilakt haben wir nicht fotografiert, aber trotzdem mit viel Haut. Und dabei standen die Vorzeichen dieses Mal denkbar ungünstig: an dem geplanten Tag regnete es gewaltig, ein Outdoor-Shooting fiel ins Wasser. Zum Glück war die Garage des Autobesitzers einigermaßen groß genug, um es auch Indoor zu fotografieren. Bei der Hinfahrt, wir waren schon fast an der Location, streikte plötzlich mit beißendem Gestank und Rauch mein Auto – zum Glück konnten wir ständig im dritten Gang- weiter fahren. Die halbstündige Heimfahrt mit Model und Begleitung wurde nachts um zehn Uhr zur Zitterpartie.
Während der Entstehung und Bearbeitung der Bilder erinnerte ich mich an die alten 50er Jahre Film noir-Krimis und mein vor Jahren zu diesem Thema durchgeführten Fotoshooting.
Ein großen Dank geht deshalb sowohl an mein Model Lea als auch an den Autobesitzer Thomas – ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen.